Romen Banerjee

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Das Aufwachen war eine große Befreiung, wenngleich ich sehr schnell feststellen musste, dass diese Schau der reinen Bewusstheit mich mitnichten heilig gemacht hatte. Es gab wenige Möglichkeiten sich mit anderen Menschen zu diesem Thema ehrlich auszutauschen. Zudem verstärkte sich der Eindruck, dass auch spirituelle Lehrer oft selber nicht in allen Aspekten das lebten, was sie lehrten.
Aufwachen allein reicht nicht aus. Aufwachen löst zwar die Identifikation mit den Mustern auf – jedoch nicht das Ego selbst.
Gelingt die radikale Herzensöffnung bei gleichzeitiger Aufgabe der individuellen Perspektive nicht, so fällt das aufgewachte Sein wieder zurück – pendelt zwischen kontemplativer Klarheit und alltäglicher Nicht-Identifikation mit dem Ego (bis hin zur Verleugnung des Egos) hin und her. Dies gilt natürlich auch für spirituelle Lehrer.
Oft findet das Aufwachen eher auf der geistigen Ebene statt. Die reine Bewusstheit, also der Aspekt der Leerheit und Klarheit wird erfahren. Körper, Herz und Seele bleiben oft jedoch weitgehend unberührt.
Es gibt die Erfahrung, dass ein erwachter Lehrer aus der absoluten Wahrheit spricht. Die Menschen neigen dazu, daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass mehrere erwachte Lehrer deshalb einer Meinung sein müssten. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Die absolute Wahrheit offenbart sich in der Form als Diversität, also Verschiedenheit.
Mit anderen Worten, es wird immer Konflikte und Streit geben müssen, da die Welt der Erscheinungen ontologisch genau so strukturiert ist (Näheres siehe Websites). Die Frage ist nur, welche Bedeutung hat dies für uns. In dieser Frage bekommt die Dynamik zwischen individualisiertem Bewusstsein und Gottesstrom, dessen lebendiger Ausdruck das Feld ist, zentrale Bedeutung.
Denn die Intelligenz des Feldes kann uns sehr kraftvoll darauf hinweisen, was wesentlich im doppelten Wortsinne ist. Nutzen wir das Feld als Möglichkeit uns mutig und offen zu zeigen und uns auf der Haltungsebene, aber auch auf der Verhaltensebene existenziell zur Disposition zu stellen, so zeigt sich uns eine Kraft mit ungeheuer transformatorischem Potential. Diese Energie wird oft als unbedingte Liebe beschrieben.
In meiner spirituellen Arbeit geht es um eine größtmögliche individuelle Entfaltung in sozialen Zusammenhängen in Liebe und Selbstliebe. Der Fokus liegt auf Verfeinerung der Wahrnehmungsfähigkeit auf den verschiedenen Ebenen, die uns Menschen gegeben sind.
Von der Einzelarbeit über Gruppensettings in Hierarchie und/oder Augenhöhe, bis zu Arbeiten mit sich selbstorganisierenden Feldern hoher innerer Diversität. Jede Situation stellt mir neue Aufgaben, denen ich mich intuitiv stelle. Die gesamte Klaviatur des Seins ist erlaubt und gefordert.